Buchtipp: Arbeit

BuchcoverUm es gleich vorweg zu sagen: Keine Arbeit zu haben ist i.d.R. noch schwächender als die Arbeit selbst. Gleichzeitig mehren sich seit einigen Jahren mediale Beiträge, welche uns aufzeigen wollen, dass Arbeit, so wie wir sie zur Zeit organisieren, eigentlich nicht artgerecht ist.

Ist Stress ein Geschäftsmodell? Oder sind wir zu Weicheiern verkommen?

Oder was macht uns denn eigentlich zu schaffen? In Arbeit: Warum unser Glück von ihr abhängt und wie sie uns krank macht, bietet Joachim Bauer, renommierter Neurobiologe, Arzt und Psychotherapeut,differenzierten und soliden Einblick sowohl in Historie als auch aktuelle Wildwüchse dieses Phänomens in unseren Breitengraden. Mich hat besonders die differenzierte neurobiologische Analyse begeistert – übrigens gut lesbar und leichtgängig für jedermann und -frau geschrieben. Vieles ist den aufmerksamen Beobachtern der neurobiologischen Erkenntnisse sicherlich bekannt, doch ist diese fundierte Aufarbeitung aus meiner Sicht ein Muss für alle Führungs-, Bildungs- und Entwicklungsverantwortlichen. Aber auch alle, die sich in Arbeit befinden, hat Bauer auf dem Schirm.

Arbeit ist der Weg für unsere persönliche Entwicklung, unser Lernen und unser Glück.

U.a. durch Teilhabe und Anerkennung. Wenn wir jedoch Arbeitswelt so gestalten, dass sie nicht mehr unserer Art, unserer Neurobiologie entspricht, uns per Verdichtung, Monotonie, Fragmentierung, fehlenden Erfolgen oder Feedbacks, durch existenzverunsichernde Bedingungen oder gar durch Überforderung bzw. Ausgrenzung ins Abseits schickt, dann sind sowohl Glück als auch Gesundheit mehr als in Gefahr. So will Bauer jenen ein Gegenüber darstellen, welche derartige Bedingungen zu verantworten haben. Er appelliert jedoch auch an persönliche Verantwortung, auf sich selbst zu hören, persönliche Gesundheit vor Pflichtgefühl zu stellen und nicht alles mitzumachen, was angeblich nicht anders geht.

Die Ausblicke in die Zukunft sind naturgegeben etwas dünner gezeichnet und bieten eher allgemeine Richtschnüre. Konkrete Wege müssen wir Menschen für uns selbst entwickeln. Persönlich und / oder als Unternehmen. Nicht alleinig Wirtschaftlichkeit an die Spitze der Werte zu stellen, sondern mit seinem Leben, im Team bzw. im Unternehmen menschlich und damit neurobiologisch einen positiven Unterschied machen zu wollen. Und das nicht nur, weil es so schöner ist, sondern weil unsere Neurobiologie das braucht, damit wir gute Arbeit leisten können.

Für den schnellen Einstieg in die Gedankenwelt von Joachim Bauer eignen sich auch Interviews mit ihm bei Telepolis oder auf YouTube.

„Montags könnte ich kotzen!“

So lautet der Titel des aktuellen brand eins-Magazins (Heft 06/2013). Prägnant und überdeutlich für Viele auf den Punkt gebracht. Als ich mich persönlich vor ca. 35 Jahren am falschen Platze empfand, musste ich schon am Sonntag heulen. Auch eine Variante. Und ein Impuls, Neues anzugehen. Dazu finden Sie in der Zeitschrift „brand eins“ – nicht nur in dieser mit dem Themenschwerpunkt Motivation – stets gute Anregungen, finden wir.

Im Juli planen wir einen kleinen Workshop: Nase voll? Lust auf Veränderung?! Vielleicht eine hilfreiche Perspektive für alle mit Übelkeit zu kämpfenden LeserInnen?

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