Buchtipp: Geld und Nachhaltigkeit

BuchcoverIn Geld und Nachhaltigkeit: Von einem überholten Finanzsystem zu einem monetären Ökosystem. Ein Bericht des Club of Rome, EU-Chapter öffnen uns 4 gestandene Fachleute die Augen: Bernard Lietaer, Christian Arnsperger, Sally Goerner und Stefan Brunnhuber. Extrem inspirierend. Für mich als weniger Informierte in Sachen Finessen und systemische Turbulenzen der Finanzsysteme tauchen überraschender Weise Begriffe wie Diversity und Resilenz auf. Nachgedacht eigentlich logisch. Denn nur ein widerstandsfähiges, also resilientes Geldsystem kann die eigentliche Funktion von Geld, nämlich ein Äquivalent zu sein für Leistungen und Mittel zur Vereinfachung von Teilhabe und Tausch, erfüllen. Diverse Systeme sind stabiler als Monokulturen.

Was wir heute beobachten, sind unvorstellbare Summen, welche in irgendwelche Schirme gesteckt werden – zur Rettung des gegebenen Finanzsystems. Wichtige Aufgaben einer Gemeinschaft bleiben auf der Strecke, z.B. Bildung, Teilhabe, bezahlbarer Wohnraum, Gesundheit. Die Autoren weisen darauf hin, dass in den nächsten Jahren wichtige Entwicklungen gestemmt werden müssen: Überalterung (Wie zahlen immer weniger Junge für die länger lebenden und mehr werdenden Alten?) – Informationsrevolution (Wie kann den Menschen dieses Planeten Lebensunterhalt ermöglicht werden, wenn technischer Fortschritt Arbeitsplätze schrumpfen lässt?) – Währungsinstabilität (Wie kann eine mögliche Währungskrise aufgefangen werden?) – Klimawandel (Wie können die notwendigen Maßnahmen finanziert werden bei leeren öffentlichen Kassen?). Und ich verweise von mir aus auf die hohen Arbeitslosenquoten allein in Europa. Wir sind mit unseren Finanzsystemen im Teufelskreis gelandet. Kein Geld – keine Lösung! Kein Geld – keine Bildung! Kein Geld – keine Hilfe fürs Klima!

Die spannende Erkenntnis dieser hochkarätigen Autoren: Mit der Einführung von Parallelwährungen könnten Auswege gefunden werden. So habe ich im Netz entdeckt, das es z.B. in Brasilien über 40 Parallelwährungen gibt. Warum nicht in Griechenland mit Parallelwährungen wieder Existenzsicherung, Stolz und Teilhabe ermöglichen, wenn der Euro nicht mehr greift? So auch die Ansicht der Autoren! Hier also nur ein kleiner Anriss und die Einladung an jeden aufgeweckten Menschen: Lesen! Nachdenken! Handeln! Danke für dieses inspirierende Buch!

Zur Ergänzung und Vertiefung lohnt sich die englischsprachige Website zu der Studie u.a. mit kurzen Videos von Bernard Lietaer, ein Belgier mit leicht leicht verständlichem Englisch, der die Dringlichkeit dieses Themas sehr deutlich macht.

Und noch ein Tipp zu dem Thema: Das Video Der Schein trügt (98 Minuten). Die Gedanken und Geschichten von Bernard Lietaer prägen diesen Film.

Zurück