Buchtipp: Gut, dass es dir schlecht geht!

BuchcoverDas Bild von dem nassen Hund, eingewickelt in eine wärmende Decke, auf dem Cover des Buches Gut, dass es dir schlecht geht!: Warum die schlimmsten Tage im Leben manchmal die besten sind spendet Trost. Denn: Alles wird gut – so die These des Autors Stefan Reutter. Nicht einfach so, sondern wenn wir lernen, Krisen als jenes zu nutzen, was sie sind: Transformationsprozesse, so will ich es einmal nennen. Raus aus Irrwegen unserer Gedanken und Handlungen, hin zu Tiefe, Emotion, Herz und dem eigenen Anliegen an dieses Leben.

Ab und an, so scheint es, brauchen wir einen Stoß vor den Kopf in Form von Krankheit, psychischem Zusammenbruch, Unfällen oder anderen Schicksalsschlägen, welche wir Keinem wünschen. Denn jene dieser schlimmen Momente, welche bewusst durchlebt und verstanden werden, öffnen Tore zur Freude und Neuorientierung.

Dynamisch und persönlich geschrieben, finden wir dieses Buch lesenswert für all jene, die sich damit auseinander setzen möchten, warum die schlimmsten Tage im Leben manchmal die besten sind. Dieses Buch ist kein Ratgeber, keine Aneinanderreihung von Übungen. Sondern ein forscher und anregender Blick auf die Chance von Krisen.

Veränderung hat natürlich etwas mit Krisen zu tun. Entweder, weil sie scheinbar plötzlich in unser Leben schneien und uns zum Umdenken zwingen. Oder, weil unsere Veränderungsbewegungen zu allumfassend oder in die falsche Richtung gelenkt sind und Krisen nach sich ziehen.

Krisen tragen das Erkennungszeichen, dass wir erst einmal keine Antwort darauf haben. Etwas bricht zusammen in unserem Leben und wir sitzen inmitten des Stückwerkes. Schweigend, voller Schmerz, orientierungslos. Aufmunternde Worte unserer Umgebung sind gut gemeint, greifen aber nicht. Drogen und Ablenkung letztendlich auch nicht. Empathisches Dasein eventuell doch.

Krisen wollen genommen werden. Und wer dies öfter tut, lernt sogar, dieses sicherer und zuversichtlicher zu machen. Krisenfestigkeit ist eine Eigenschaft, die auch trainiert werden kann. Sowohl persönlich, als auch als Paar, Familie oder Team. Wer sich allein oder gemeinsam durch eine Krise bewegt, fühlt, lernt, sich selbst begegnet und kritisch beäugt, liebevoll und dennoch deutlich wesentliche Ängste und Verirrungen eingesteht, reift. Allein und gemeinsam. Beziehungen werden tiefer, fester, tragfähiger. Wir lernen uns kennen. Und vertrauen, da wir mehr voneinander wissen.

Vertrauen ins Leben zu besitzen, bedeutet auch, Vertrauen in Krisen zu entwickeln. Krisen sind Wendepunkte.

Vielleicht wurde einfach ein neuer Stern geboren!

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