Buchtipp: „Occupy Money“
Margrit Kennedy hat ihr im Vortwort formuliertes Versprechen gehalten: Occupy Money: Damit wir zukünftig ALLE die Gewinner sind ist ein aufklärendes Büchlein in Sachen Geld und Bankenwesen, gerade richtig für (Sorgen geplagte) Laien. Wortwahl, Beispiele und auch Stärke des Büchleins – gelungen. Sie müssen sich NICHT durch 500 Seiten Fachchinesisch durchquälen, was ja eh kaum keineR macht, der / die nicht vomm Fach kommt. Sondern Sie können – sozusagen barrierefrei – mit eigenen Erleben dem Thema und vor allem den aus alten Denkschubladen herausreißenden Ideen und Konzepten folgen. Erfrischend und optimistisch!
Um was geht es eigentlich?
Margrit Kennedy, langjährig engagiert und bekannt als Geldexpertin und Professorin für Architektur und Ökologie, kennt sich aus in dem Metier der Alternativwährungen. Dieses Wissen fließt mit ein in dieses Buch. In der Praxis schon Anwendung gefundene Währungsideen wie z.B. die Regionalwährung, Zeitpunktekonten oder jene der Bildungswährung in Brasilien, dem Saber, werden erläutert. Dieses Buch schafft Perspektiven und wirbt für wertbeständiges Geld. Dieses benötigt jedoch einen Paradigmenwechsel. Es ist machbar, anders und nachhaltig – wertbeständig – in guten Zeiten Reserven zu schaffen, wenn auch abseits von Spekulation, Hochverzinsung und damit verbundenem Verlust für Andere. Sondern eher in Form von Zeitkonten, Pflegezeitguthaben oder ähnliche aus dem alten Denken sich ausklinkende WinWin-Konzepte! Toll!
Das Geldsystem muss und wird sich neu erfinden bzw. weiterentwickeln. "Warum eine Währung für alles?" ist schon einmal eine sehr überraschende Frage von Margrit Kennedy. Wer Freude daran hat, aus eingefahrenen Rahmen auszusteigen und sich durch neue Perspektiven bereichern zu lassen, ist hier sicherlich gut aufgehoben.
Wir haben übrigens vor einigen Jahren versucht, mit Bildungspunkten gegenseitiges Lernen im damaligen Coachingverband Open Coaching zu gestalten, was uns letztendlich nicht so ganz gelungen ist. So haben wir einfach anders als erwartet viel gelernt. Margrit Kennedy spricht davon, dass ca. 10 % der Beteiligten eines Systems das Prinzip verstanden und akzeptiert haben muss, damit es sich realisieren kann. Z.B. auch als ein Konzept unternehmensinterner Weiterbildung.