Buchtipps Herbst 2014
Unsere Empfehlungen aus dem Buchherbst 2014
Zum Thema Wohnen: Wer sich z.B. vor unserem Open Space „Schatz, wir sollten reden … wie wollen wir leben und arbeiten?“ schlau machen möchte zum Thema Zukunft des Wohnens, findet im Buch Wohnkomplex – warum wir andere Häuser brauchen anregende Blicke über den Gartenzaun hinweg. Niklas Maak nimmt seine LeserInnen mit durch die Geschichte des Bauens und Wohnens und tritt ein für einen Wandel desselben. Weg vom isolierten Einfamilienhaus (und damit auch oftmals weg von über den Tisch gezogener Träume), hin zum verdichteten lebendigen Stadtquartier zum Beispiel. Mich hat das Buch mitgerissen.
Zum Thema Arbeitskultur: Die vier AutorInnen Ulf Brandes, Pascal Gemmer, Holger Koschek und Lydia Schültken haben mit Management Y: Agile, Scrum, Design Thinking & Co.: So gelingt der Wandel zur attraktiven und zukunftsfähigen Organisation ein wunderbares Handbuch geschrieben. Als wir dieses Buch entdeckt haben, dachten wir: Diese Vier haben UNSER Buch geschrieben. Genau das sind jene Instrumente, Konzepte und Wege, die uns auch im Kopfe schwirren für mehr Kultur21, wie wir sagen. Also einem Klima, welches auf konstruktiven Diskurs, auf Beteiligung und Öffnung, Demokratisierung und mehr Verantwortung statt enger Kontrolle und Standardisierung setzt. Für all jene Führungskräfte und Verantwortliche, die spüren, dass es jetzt im 21. Jahrhundert neue Wege braucht und wir alle in turbulenten Umbruchsituationen stecken, welche bewusst mitgestaltet werden dürfen, empfehlen wir dieses Buch von Pionieren für Pioniere. Und Pionierinnen, versteht sich.
Zum Thema Selbstorganisation: Der Remembering-Prozess: Erinnerung an die Zukunft – der Schlüssel zum Erfolg von Daniel Barrett und Joe Vitale ist eine gelungene Einladung, die eigenen inneren BedenkenträgerInnen konstruktiv auszutricksen und Vorhaben von der Zukunft her zu denken. Einfach mal so tun, als ob … das Meeting super gelaufen ist, … sich die gewünschte Buchidee herauskristallisiert hat, … die Krise mit den KollegInnen beigelegt worden ist, … die Beziehung sich wieder eingerenkt hat, … sich „Stress“-Begriffe im Kopf aufgelöst hätten zugunsten neuer Sichtweisen … oder was dir oder Ihnen noch so einfällt. Es ist erstaunlich, wie das Gehirn gleich anders funktioniert, wenn wir davon ausgehen, es sei eine Lösung da. Das Konzept, welches im Buch zum Teil auch über jene pragmatische Sicht hinaus, wie ich sie hier darstelle, verstanden wird, funktioniert, wenn man oder frau sich hinsetzen und z.B (tägliche) detaillierte Berichte aus der Zukunft verschriftlichen. Für alle NLP-Kundigen: möglichst viel VAKOG anwenden, tatsächliche Erfahrungen mit dieser Phantasie vermixen, assoziiert und mit reichlich Submodalitäten versehen … und es geschehen ungewöhnlich gute Dinge.
Und noch einmal zum Thema Wandel in Organisationen: Der Remembering-Prozess erinnert an die U-Theorie: Von der Zukunft her führen: Presencing als soziale Technik, welche Claus Otto Scharmer in jahrelanger Praxis und Forschung entwickelt hat. Dieses Konzept geht davon aus, dass im Rahmen unseres Alltagsgeschäftes und -bewusstseins sich eher mühsam evolutionäre Erkenntnis entwickelt. Sondern wirklich weiterführende Erkenntnis ergibt sich, wenn Mensch und Organisation sich mit „der Quelle verbindet“ und sozusagen mit der Zukunft Kontakt aufnimmt. Also Einkehr hält und die Sinne auf Empfang stellt, das Neue empfängt. Und dann natürlich handelt. So ähnlich, wie sich bei bedeutsamen Erkenntnissen der Wissenschaft – wir denken z.B. an das Modell des Benzolrings oder die Erkenntnis, die Erde sei keine Scheibe (ja, wirklich, sie soll eine Kartoffel sein ;-) ), an den Wirkstoff Penicillin oder die Entwicklung der Glühbirne – zu den schweißtreibenden Bemühungen plötzliche Erkenntnis im Entspannungszustand gesellte. Jetzt ist der Praxisband erschienen, in dem die Umsetzung dieses Meta-Konzeptes lebendig wird: Von der Zukunft her führen: Von der Egosystem- zur Ökosystem-Wirtschaft. Theorie U in der Praxis.
Und zum Schluss eine Präsentidee für Gestresste: Da empfehlen wir diesmal das inhaltlich und gestalterisch sehr schöne Buch Power für die Seele – das persönliche Buch für mehr innere Kraft und Gelassenheit von Michael Bauer. Toll zum Blättern, Lesen, Anregen und Genießen, nicht nur zu Weihnachten, finden wir. Und wie immer: Auch der örtliche kleine Buchhandel freut sich über Bestellungen.