Denken lenken – für gute Ergebnisse und Stimmung!

Wir haben an einem Design Thinking Workshop teilgenommen. Einem Speed-Kurs von nur gut einer Stunde. Und es war wirklich erstaunlich, welch außergewöhnliche Ideen eine sich unbekannte Gruppe an Menschen innerhalb einer Stunde geboren hat. Was sind die Wirkfaktoren? Sicherlich der eine oder andere kluge Kopf, der über die Grenzen hinweg gedacht hat. Aber vor allem eine tolle, praktikable Struktur, mit kleinen methodischen Rahmensetzungen und Dramaturgie. Eben NICHT alle zusammen und der lauteste gewinnt. Sondern Gedanken sammeln, ordnen, clustern, auswählen, weiterdenken. Und das mit System und einer positiven wertschätzenden Grundhaltung, in der jede und jeder Platz und Ohr fand.

Dieses Erlebnis hat mich an meine frühere Rolle als Lehrtrainerin für NLP erinnert. Das so wirkungsvolle Neurolinguistische Programmieren, heutzutage nicht mehr unbedingt ganz vorne, wenn es um Veränderungskompetenz und Beratungstools geht, brachte einen ganz wundervollen Ansatz in unsere Welt: Das Modellieren von besonderen Kompetenzen und Handlungsabläufen. NLP wollte Kompetenz lehr- und lernbar machen und hat dies auch geschafft. Statt zu schauen, woher ist denn dein Dilemma gekommen, entschied sich NLP, danach zu suchen, was Menschen gemacht haben, um aus vergleichbaren Situationen herauszukommen. Und – schwupps – herauskamen sogenannte Formate, die lehr- und lernbar waren. Sowohl auf der Handlungsebene, als auch auf emotionaler und mentaler Ebene. Grandios. Nachdem ich mich mindestens 20 Jahre aktiv mit dieser Art zu denken, zu wirken und zu leben beschäftigt habe, ist es unbewusste Kompetenz geworden. Meistens jedenfalls. Ok, ab und an darf frau sich aktiv erinnern und ein solches Format für sich erproben. Dann ist Balance wieder möglich. Aber was ich eigentlich in diesen Beitrag zum Ausdruck bringen möchte, ist meine tief sitzende Erkenntnis:

Erfolg, Kreativität, Genie haben Struktur.

Die Firma IDEO hat versucht, Kreativität in einen übertragbaren Prozess zu bringen. So gesehen eine Modellierungsarbeit von kreativen Strategien Einzelner auf ein gesamtes Team. Letztendlich ist Design Thinking, iterativ mit fokussierten Phasen sich an neue Lösungsideen heranzumachen, ein Ergebnis derartiger Bemühungen.

Auch andere menschliche Qualitäten lassen sich beschreiben. Resilienz z.B.. Oder Vergebung. Zufriedenheit ebenfalls. Muster des Erfolgs! Oder auch Zuversicht. Genauso wie konstruktiver Umgang mit Missständen. Es gibt wirkungsvollere Möglichkeiten als Meckern.

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Ab und an stelle ich folgende Frage im Coaching: „Ok, wir machen Urlaubsvertretung. Was genau muss ich denken, fühlen, wahrnehmen, machen oder sein lassen, um dein Problem zu haben?“ Ui, da kommt Schwung ins Coachingsetting, stecken doch einige Botschaften in dieser Frage:

  1. Mein Problem hat interne Struktur, ist also GEMACHT.

  2. Die Struktur meines Problems ist beschreibbar und kann damit sicht- und hörbar, also nachvollziehbar werden.

  3. Probleme sind doch keine fixen Dinge, sondern Prozesse, weil lernbar.

  4. Andere, die jetzt mein Problem nicht haben, könnten mein Problem übernehmen.

  5. Die Hoffnung, wenn das so ist, könnte ich mein Problem loslassen?

  6. Oh je, wenn es nicht mehr da wäre, mein Problem, womit müsste / sollte ich mich dann beschäftigen? Wäre das überhaupt ok?

Na ja, diese Fragen reichen erst einmal und bringen viele neue Perspektiven – und Handlungsoptionen – in den Wirkungsbereich des Coachees. Komme ich noch einmal zum Anliegen dieses Blogartikels zurück.

Denken zu lenken lohnt sich!

Unsere Beobachtung zeigt: I.d.R. wird kreuz und quer gedacht und kommuniziert. Es gibt ein Problem, vielleicht einen Konflikt und keiner kennt die Muster, die guten Fragen, wirkungsvollen Steps, um nicht ins Chaos, sondern in konstruktive Gewässer zu gelangen. Es lohnt sich so sehr, auf das WIE erfolgreicher Denk- und Gesprächsprozesse zu achten. Gespräche zu verlangsamen, Step by Step sich an Fragestellungen zu machen. Also BEWUSST Gespräche zu führen bzw. über Lösungen nachzudenken, insbesondere im professionellen Kontext. Und das nicht alleinig ganz im Kleinen, also der Wortwahl oder des Satzbaues. Sondern auch auf einer Metaebene, die das "sowohl als auch" ermöglicht. Kreativität UND Struktur.

Wir von KLARA agil bezeichnen dies als produktive Selbstführung.

Produktive Selbstführung beginnt bei uns persönlich, meint, wir entwickeln bewusste Kompetenz für unsere innere Wirklichkeit. Aber auch im Team ist es hilfreich, bewusste Strukturen des Austausches, der Reflexion, des Lernens zu etablieren. In Form von Retrospektiven z.B., Oder Supervisionen im sozialen Bereich. Oder dem PDCA-Zyklus im technischen Sektor. Oder dem GROW-Modell für konstruktive Lösungssuche. Oder auch einem Design Thinking Prozess. Oder oder oder … Und ein Unternehmen, eine Institution darf natürlich auch hilfreiche Komunikations- und Handlungsstrategien etablieren. Das nennt man i.d.R. Management.

Die Lösungen warten so oft im Feinen. Im Wie des Miteinanders – meint KLARA.

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