Die Essensretter

Regisseur Valentin Thurn hat nun seine Trilogie vollendet. Der Reportage Frisch auf dem Müll im ARD 2010 folgte 2011 der Kinofilm Taste the waste. In sofern nur konsequent jetzt auf Alternativen zu diesem Wahnsinn hinzuweisen.

Mit Die Essensretter, am 13. Mai 2013 in der ARD zu gesendet, ist Valentin Thurn seinem Wunsch gefolgt, positive Beispiele raus aus dieser Spirale der hochindustrialisierten Überfluss- und Billigwirklichkeit der Nahrungsmittelindustrie und Dienstleistungen aufzuzeigen. Zur Zeit ist der Film noch in der Mediathek des Ersten zu finden.

Die Briten haben es uns vorgemacht, es gibt viele positive Beispiele, nicht nur aus der heimischen Küche, für ABfallvermeidung bzw. -nutzung. In Großbritannien konnte der Nahrungsmittelabfall um 13 % gesenkt werden durch die Kampagne der britischen Regierung namens „Love food – hate waste!“ Der in 3 Jahren vermiedene Müllberg könnte das Wembley Stadion randvoll füllen! Großbritannien ist übrigens das einzige Land Europas, welches diese Kehrtwende vollzogen hat. Und hat damit gezeigt, es gibt Wege raus, wir müssen nur wollen, neu denken und unsere Konzepte neu gestalten. Z.B. damit:

  • Shops mit Brot von gestern
  • Läden mit Produkten hart am Mindesthaltbarkeitsdatum
  • kleinere Portionen im Restaurant
  • Weiterverwendung von Fleisch, Gemüse und Brot zu leckeren Gerichten in einer Supermarktkette
  • Genormt ist out - Freude an Formvielfalt von Gemüse und Obst
  • Aktive Anfallvermeidung im Restaurantbetrieb - Analyse dessen, was zurück geht und daraus gelernt
  • Strafgebühr am Buffet, wenn das Tellerchen nicht leer gegessen wird …
  • proaktive Verwendungskultur im eigenen Haushalt
  • Rückkehr zur losen Ware, sodass jedeR seine Menge abwiegen kann
  • Restaurantabfälle hin zum Schweinezüchter, dafür gibt es ein paar Koteletts zurück
  • … und eine eigene Idee … wie wäre es mit mehr nachbarschaftlicher Kommunikation derart … habe Bohnen zu vergeben, wer möchte? Wer möchte sogar mitessen?

Was lerne ich aus diesen Reportagen?

  • Aufklären mit schockierenden Bildern und Zahlen hilft!
  • Neue Dienstleistungen werden aus der Not heraus geboren und etablieren sich.
  • Es ist mehr drin als reines Klagen vermuten lässt. Tun wir was!
  • Imagekampagnen und strukturelle Rahmen- und Gesetzgebung über die staatlichen Organe helfen – hallo, Frau Aigner? Wo sind Sie? Was tun Sie?

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