Ein positiver Unterschied ist gar nicht so schwer

Cappuccino-Herz

Angenommen, nur einmal angenommen, nur jeder Zehnte beginnt, einen kleinen positiven Unterschied in diese Welt zu bringen, was meinst du, was genau dadurch möglich wird? Schauen wir einmal auf Beispiele:

Inspiriert durch den Wunschkundenbusiness-Kurs bei udemy und darauf folgender Google-Suche sei zuerst diese kleine Geschichte aus Frankreich genannt. Ein Café, welches sich offensichtlich sehr freundliche Menschen als Kunden wünschte, bot (2013) folgende Preistafel:

    • Einen Kaffee - 7,00 €

    • Einen Kaffee bitte - 4,25 €

    • Guten Tag, einen Kaffee bitte - 1,40 €

Ich nehme an, dieses Café ist als charmanter Ort beliebt. Menschen lachen, scherzen und ziehen dann sicherlich wohl gelaunt ihres Weges und hinterlassen eine helle Spur der Aufmerksamkeit. Und eventuell sind es gerade jene, denen folgende Idee in den Sinn kommt:

Im Buch Spielraum für leidenschaftliche Intelligenz von Henryk M. Mioskowski stieß ich auf den exzellenten Gedanken, SchülerInnen den passenden Rahmen zu setzen für den Umgang mit Beurteilungen. Der Autor zitiert folgendes Begleitschreiben einer irischen Schule zu den Ergebnissen einer siebten Klasse: „Bevor du den Umschlag mit deiner Punktzahl öffnest, wollen wir, dass du zuerst das hier liest. Vielleicht ist es nicht die Punktzahl, die du dir erhofft hast. Wenn das der Fall ist, ist es ganz normal, dass du enttäuscht bist. Wir, die Lehrer der Grundschule Harmony Hill, sind jedoch nicht enttäuscht von dir. Wir wissen, dass jeder von euch hart gearbeitet hat. (…) Wir glauben, dass deine Einstellung und deine Persönlichkeit viel wichtiger sind als deine Note.“ Das ist doch mal eine prima Umsetzung der Vorannahme, du bist nicht dein Verhalten.

Mehr dazu: In meinem Chor machte ich die Beobachtung, wie eine Mitsängerin, welche hinter einer anderen saß (einer etwas „schwatzhaften“ und daher manchmal „nervigen“ Kollegin), dieser ganz sanft über den Rücken streichelte und liebevolle Worte schickte. Nach einem einmaligen Aufflackern war das stetige Geschwätz für diese Probe gestoppt. Die Erkenntnis: Sei der Unterschied, den du haben möchtest! Wenige Sekunden reichen ab und an.

Über Social Media stieß ich darauf, wie ein Lehrer namens Chris Ulmer morgens seine Kids einzeln begrüßt und ihnen persönlich seine Anerkennung ausspricht! Wirklich eine super Idee für eine achtsame und selbstwirksame Zukunft der SchülerInnen.

Nun einmal zur Arbeitswelt: Das Düsseldorfer Unternehmen sipgate, welches das anregende Buch 24 Work Hacks herausgebracht hat, führt u.a. ganz praktisch alle 14 Tage einen Open Friday durch, eine kleine Variante des Open Spaces. Über dieses Konzept wird gegenseitige Hilfe über die Teams hinweg organisiert. Es gibt kaum noch „normale“ Meetings, so ist zu lesen, fast alles kann hier abgesprochen, geklärt, erarbeitet werden. Und den Bildern zu urteilen aus dem inspirierendem Bilderbuch für Große macht es auch Freude. Und zwischendrin kleben sich die KollegInnen einfach mal ein Post-it mit einer kleiner Wertschätzung bzw. einem Dankeschön an den Stuhl

Eine dänische Grundschule, welche mehr Ruhe und Präsenz im Schulalltag wünschte, führte kleine Einkehrübungen zu Ruhe und Präsenz ein. Eigentlich eine klare Sache, was ich möchte, sollte ich tun. Schon Erstklässler leiten diese an und die Lehrkräfte nutzen diese Technik, um sich auf ihre Konferenzen einzustimmen. Geht doch!

Und was genau, welche Qualität möchtest du MEHR im Leben, deinem Umfeld oder Job haben? Kaum auszudenken, wohin unsere Welt – oder auch erst mal deine Heimatstadt - sich entwickelt, wenn nur jedeR Zehnte einen kleinen positiven Unterschied wagt. Up, up, and away …

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