Das Ende des Fairänderungsmanagements

altes LogoVeränderungen passieren – individuell, gemeinschaftlich oder auch bei ganzen Systemen. Manches wird negativ, Manches positiv bewertet. Und Manches passt eben nicht mehr. So ist es auch mit dem bisherigen Zusatz „Fairänderungsmanagement“ im Logo von ‚Lust auf Zukunft‘.

Kann man Veränderungen managen? Was heißt überhaupt Management? Das Wort Management leitet sich wohl vom Hereinführen des Pferdes (Arbeitstier) mit fester Hand in die Manege ab. Laut wikipedia gehören Planung, Organisation, Führung und Kontrolle zu den Aufgaben des Management. Also bedeutet Veränderungsmanagement – oder Change Management – Veränderungen zu planen, organisieren, führen und zu kontrollieren. Okay, manchmal funktioniert das sogar! In den meisten Fällen ist es aber viel komplizierter und sind die Hindernisse für eine Veränderung sehr vielfältig.

Unsere Art der Begleitung von Veränderungen ist gar nicht so explizit geplant und wird auch nicht so straff geführt. Und in der Regel sind die Veränderungsprozesse ergebnisoffen. „Betroffene zu Beteiligten machen“, Partizipation, Win-win-win-Lösungen, Freiwilligkeit, Transparenz, PDCA, agiles Vorgehen prägen dabei unseren Stil. Wir managen nicht die Veränderung, sondern wir managen einen Prozess, der eine Veränderung ermöglicht.

Veränderungen zu begleiten ist ein Tanz mit dem System. Man schwingt mit, gibt hier oder da mal einen kleinen Impuls und schaut, wie das System, wie die Beteiligten reagieren. Wenn der Impuls nicht konstruktiv ist oder nicht zu einer Lockerung der eingefahrenen Wege führt, okay, dann tanzen wir weiter und probieren einen anderen Impuls. Statt Kontrolle gibt es eher Transparenz und schnelle Feedback-Schleifen.

Veränderung ist machbar! Sie darf leicht gehen – und sie darf Spaß machen, Freude bereiten und vielleicht sogar zu mehr Lust auf Zukunft am Arbeitsplatz, im Team oder wo auch immer führen.

Der Ausdruck Management passt für uns aber nicht mehr dazu – es sei denn man versteht unter Management eine andere Art von Kultur. Diese Kultur, manchmal als „Management 3.0“ oder agiles Management bezeichent – wir nennen es „Kultur 21“ –, ist leider noch nicht Alltag. Wir freuen uns, wenn wir als Lotse Andere auf dem Weg zu dieser neuen Kultur der Zusammenarbeit und des Miteinanders begleiten dürfen.

Diese neue Kultur bedeutet auch, dass Führungskräfte nicht mehr Chefs sind, die sagen „wo's lang geht“, sondern vielleicht so was wie Stewards, die die Mitreisenden an Bord begrüssen, sie mit den Sicherheitseinrichtung vertraut machen, im Notfall klare Anweisungen geben und ansonsten dafür da sind, dass die Mitarbeiter gerne gute Arbeit in einem angenehmen Umfeld machen. Aber passt da noch der Begriff „Manager“ oder „Führungskraft“?

Fairness ist uns immer noch wichtig, auch wenn das „Fair“ jetzt mit dem Fairänderungsmanagent verschwunden ist. Im Sport versucht man Fairness durch eine gut durchdachtes Regelwerk sicher zu stellen - auch eine Art von Management. Aber bei den Veränderungen in der realen Welt geht es nicht nur um Chancengleichheit, sondern auch um Lösungen, mit denen möglichst alle zufrieden, ja vielleicht sogar glücklich sind. Und solche Lösungen entstehen nur, wenn jeder Betroffene mit seinen Nöten und Wünschen gesehen und nicht einfach über einen Kamm geschert wird. Fairness ist gut – und manchmal reicht sie nicht …

Soweit unsere Gedanken, warum „Fairänderungsmanagement“ nicht mehr zu uns passt. Und was meinen Sie dazu? Kommentare sind erwünscht …

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