Ich habe dafür noch keinen Umgang gefunden ...

Wir haben folgendes Lernstadien-Modell in unseren Fortbildungen gern geteilt. Eine kleine Internetrecherche ergab leider keine eindeutige Urheberschaft. Robert Dilts hat es jedenfalls in den 90ern in die Lernwelt des NLP gebracht. Hier das Modell:

Lernstadien

Ungemütlich wird es in der Kategorie der bewussten Inkompetenz: Durch aktuelle Erfahrung wird so etwas von klar, dass ich etwas nicht geregelt bekomme. Bzw. mit meinen Bewältigungs- und Gestaltungsergebnissen in einer fordernden Situation überhaupt nicht zufrieden bin. Und mich innerlich selbst verurteile. Das tut nicht gut.

Gut dagegen täte, die erlebte Panne in eine befreiende – Achtung! Stresswort! - Herausforderung umzuwandeln. Das neu zu Erlernende kann von der Annahme hin bis zu einer griffigeren Strategie bzw. Routine reichen. Oder gar zu verändertem Blick auf sich selbst geraten. Ganz klar, Lernende, die, wenn sie etwas nicht richtig hinbekommen, sich selbst sagen: „Das kann ich jetzt zwar nicht, aber ich kann es lernen!“, gelangen sicherlich zu zufriedeneren und erfolgreicheren Ergebnissen als jene, die in bewusst gewordenen Engpässen stecken bleiben.

Klar, im ersten Moment bietet dieses Steckenbleiben vielleicht Entlastung, aber … genau, mehr auch nicht. Denn nichts ist erfolgreicher als uns unsere Selbstwirksamkeit vor Augen zu führen. Im Coaching ist daher die Frage „glaubst du von dir, dass du eine lernfähige Person bist?“ i.d.R. eine sehr befreiende: „Ja klar, habe ich doch etliche Lernschleifen gedreht!“.

 

Kleiner Tipp am Rande! Wenn du mal so richtig down bist und dich selbst verurteilst, hilft folgende Strategie. Schau dich im Spiegel an und sag mindestens 10mal laut und deutlich zu dir: „Ich bin zu doof, ich kann das nicht.“ Irgendwann schwächelt das urteilende innere Teammitglied und eine konstruktive Kraft übernimmt die Oberhand: „Na, so doof sind wir nun doch nicht.“ Der selbstverurteilende Anteil kann zurücktreten, er – oder sie – wurde gehört. Die konstruktiven Kräfte suchen nach Auswegen.


Bringen wir nun die Überschrift ins Spiel …

Wir werden alle zusammen bzw. einzeln viel lernen dürfen. In unserem jeweiligen Leben und in dieser komplexen und sich verändernden Welt. Ob es biografische Themen sind über Kinderbegleitung oder Paarleben, Umgang mit Schwiegereltern bis zum persönlichen Älterwerden. Oder ob berufliche bzw. zivilisatorische Fragen auf die Bühne treten. Konflikte lösen, Kündigungen aussprechen oder gar selbst annehmen, Lebensstilveränderungen, die Folgen der Pandemie oder Flutkatastrophe bewältigen. Rangkämpfe im Unternehmen meistern oder Umgang mit gesellschaftlichen Herausforderungen finden. Konsumstil ändern, Mobilität und Freizeitverständnis ebenfalls. Vom Ego- zu gelebter Wir-Haltung finden. Vergessen wir die technologische und damit auch digitale Entwicklung nicht! Und auch nicht geforderte Achtsamkeit im Umgang mit unseren irdischen Lebensgrundlagen.

Nun können wir den Finger auf Andere richten und sagen: „Die sind schuld!“ Und uns so – allerdings weniger erfolgreich am Ende – rausnehmen. Oder wir können in Ausweglosigkeit versinken, da der Veränderungsdruck zu groß erscheint. Oder wir starten unsere jeweilige persönliche Lernreise. Lernen, respektvoll Grenzen zu setzen. Lernen, achtsam sich selbst zu führen. Einfach mal etwas Neues lernen, sei es, eine Sprache oder eine Fähigkeit. Lernen, bewusst hinzuschauen. Lernen, sich über Vorhandenes zu freuen. Lernen, Experimente zu wagen. Und und und …

Fang doch mal damit an, wenn dich dein Kollege nervt, deine Chefin dir auf den Senkel geht, du mit dir selbst nicht eins bist …

  1. Stopp die Ablehnung!
  2. Nimm das Gegebene an.
  3. Sage dir „Ich habe noch keinen Umgang für diese Situation gefunden“.
  4. Starte einen kreativen Prozess und finde Alternativen …
  5. Gebe dir ein paar Wochen Zeit und bleib dran an deinem Entwickungsziel.
  6. Dokumentiere und schaue regelmäßig auf deinen Prozess.
  7. Hab auch Spaß dabei!

Wenn dir das allein nicht gelingen mag, hol dir Unterstützung. Finde andere Zeitgenoss:innen, die sich auch auf persönliche Lernreise begeben möchten. Verabredet regelmäßige Termine, um euch zu unterstützen. Aber auch, um dranzubleiben. Oder gönn dir eine Coaching-Lern-Reise. Hauptsache, du nimmst dich und deinen guten Zustand ernst.

Alles Gute für deine Lernreise wünscht dir KLARA.

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(BR)

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