Mach es wie Greta

Mit Hartnäckigkeit und Social Media lässt sich doch einiges bewegen. Wir sehen es zur Zeit an der Bewegung #Fridays for future, die letztendlich über Greta Thunberg in die Welt gekommen ist.

Und – ich kann es einfach nicht fassen, dass ein derartiges Engagement hier in diesem Lande für altjüngferliche Kommentare herhalten muss, die skandieren, die Kiddies sollten lieber zur Schule gehen und lernen, statt ihre Zeit bei Demos zu verdaddeln. Ok, wir haben Schulpflicht.

Aber was wäre eigentlich, wenn …

  • einmal im Monat der Unterricht an einem Freitag unter dem Stichwort „Verantwortung“ den Schüler*innen die Möglichkeit eröffnet, sich für das Gemeinwohl zu engagieren?
  • für die Schule, Nachbarschaft oder gar Zukunft, wie bei Fridays für Future?
  • in der Politik oder als Beratende für Unternehmen, welche Stellschrauben in die Zukunft stellen wollen?
  • die Kinder und Jugendlichen in der Schule selbst sich gegenseitig zuhören, unterstützen, miteinander lernen bzw. selbst den Unterricht gestalten würden?

Die Evangelische Schule Berlin Zentrum macht schon seit vielen Jahren beste Erfahrungen damit, dass Schüler*innen im Rahmen eines Projektes Verantwortung übernehmen UND sich hervorragend selbst weiterentwickeln dabei. Weil sie sich trauen, schlaumachen, Erfahrungen reflektieren, daraus lernen, formulieren, schreiben, rechnen, handwerkeln ...

Neulich habe ich übers Autoradio einem Schülersprecher zuhören können, wie er eloquent und differenziert die Absichten der Fridays for Future Bewegung erläuterte und sich hervorragend positionierte gegenüber eng denkenden Anrufenden. Damit ist dieser junge Mann dem Anrufenden um Längen voraus, besser kann ein junger Mensch eigentlich nicht lernen, als sich mit anderen für eine gute Sache einzusetzen, etwas zu bewirken, sich daran zu entwickeln, sich um Verständigung und auch Konsens zu bemühen.

Also, was würde möglich, wenn wir diesen „Freitagseffekt“ noch weiter denken würden?

Und jeder und jede aktiv würden – einmal im Monat an einem Freitag(nachmittag)? Wenn es ein Vergnügen würde, die Ärmel hochzukrempeln und nach eigenen Vermögen Schulumgebungen von Müll und zerbrochenen Flaschen zu befreien, Einkäufe für andere mit zu erledigen, das Rad des Nachbarn zu reparieren oder Kindern dasselbige beizubringen? Wenn wir begännen, Wissen und Fähigkeiten zu teilen, Leckeres zu kochen und zum abschließenden Imbiss oder zumindest zum „Celebrate-the-Friday-Coffee“ einladen würden?

Kaum auszudenken! Viele Hände, schnelle Wende!

Es gibt auch Unternehmen, die diese Praxis für sich umgesetzt haben. Bei denen regelmäßig zum Open Friday aufgerufen wird. Jede*r macht dann jenes, was der Firma helfen könnte. Ob Kollegen zu unterstützen beim Überdenken eines Projektes oder Hilfestellung zu bieten für Neuankömmlinge oder sich ganz allein einer Idee zu widmen, die für das Unternehmen Flügeln bekommen könnte. Also, wäre doch gar nicht so schwer:

Machen wir es wie Greta!

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