Sensibilität für den Moment

Die Zukunft ist offen. Das heißt, es kann sich positiv oder negativ für uns als Art entwickeln. Oder auch für uns als Person, Unternehmen, Organisation. Dieses philosophische Konzept des Grand Old Signeurs Hans Peter Dürr greifen wir von Lust auf Zukunft gerne auf: Ja, alles ist offen. "Was? Was sagen Sie denn da?" höre ich Sie womöglich rufen. "Schauen Sie doch mal hin, wie sich die Dinge entwickeln! Das wird böse enden! Wird Europa vom Thron gestürzt, bleibt der Euro, halten die Dämme, bin ich im Alter sicher, finde ich Ausbildung und Arbeit? Oder eine Frau, wenn ich auf dem Land wohne? Werden nicht sogar die Bienen sterben? Und dann wir?"

Ja, auch da ein JA, Sie haben ja recht. Neulich habe ich irgendwo im weiten Netz der unbegrenzten Möglichkeiten einen Gedanken gefunden, der lautete ungefähr so: Wenn ich auf die Fakten schaue in dieser Welt, dann muss ich ein Pessimst sein. Ansonsten wäre ich kein denkender, erkennender Mensch. Wenn ich jedoch darauf schaue, wie Menschen versuchen, mit dem Besten in sich das Beste zu machen, sich die Hände reichen und positive Projekte ins Leben bringen, dann muss ich ein Optimist sein, ansonsten wäre ich kein (mit)fühlender Mensch mit Herz.

Also, wie so oft, es kommt drauf an. Nun doch noch einmal zu dem Kerngedanken dieses Beitrages:

Die Zukunft ist offen. Und beginnt im JETZT! Und zwar mit Sensibilität!

Sensibilität für den Moment, den Augenblick, die Begegnung von Auge zu Auge und Herz zu Herz. Sensibilität für das Spüren in die eigene Tiefe. Was berührt? Was mache ich eigentlich? Was lässt mich in diesem Hamsterrad sein? Wenn ich gleich morgens aufhüpfe, die Tagesziele vor Augen, automatisch meinen Weg mache, nebenbei die vielen kleinen und großen Dinge erledige. Menschen beurteile, Status ebenfalls. Mich selbst oder andere erhöhe. Oder erniedrige. Ausgrenze oder zulasse. Mittags automatisch das Tagesgericht Nr. 57 bestelle. Und nebenbei ganz vergesse, welche Chancen so eine Lebensreise haben könnte. Wofür war die wohl gedacht? Dass ich mein Häuschen baue und nicht unterversichert bin? Das ich IMMER glücklich bin? Das ALLES super läuft? Ich immer im Ranking ganz oben stehe? Das mache oder lasse, wie es Anderen gefällt? Und wie gefällt es mir? Wofür möchte ich eigentlich mein Herz öffnen? Was wagen?

Was erfüllt mich? Was gibt mir Sinn? Was hat eher eine faden Nachgeschmack?

Also, ein guter Moment um anzuhalten. Boxenstop für Sie persönlich. Als Privatperson. Oder Entscheider. Oder als Führungsrunde und Unternehmen insgesamt. Welche Zukunft wollen wir wählen? Welchen Unterschied machen? Wie wäre es, wenn sich etwas Neues entfalten würde? Was wäre womöglich alles drin, wenn ich aus Realitätstunneln vermeintlicher Grenzen, Schreckensszenarien und Mangelentwürfe aussteige? Und einfach mal beginne, zu spüren. Zu träumen, Zu konstruieren. Den Anderen ihren Entwurf lasse und den eigenen wage. Kühn, keck. Abseits des Mainstreams. Sortiere, was ich mitnehmen möchte und was doch zurücklassen. Pflänzchen hege und pflege, die von einer wohltuenden Zukunft erzählen, diese Vision schon in den Genen tragend, in der hintersten kleinen Zelle. In jeder Zelle. Mutig und mit klopfendem Herzen Entscheidungen fälle, die so ganz anders sind als allgemein üblich. Was wäre, wenn es wirklich so sei? Und wir neue zukünftige Realitätstunnel per Kreativität und Phantasie, mit Herz und Verstand spinnen könnten? 

Die Zukunft beginnt JETZT. Spüren Sie, wie gut sie sich anfühlt. In diesem Moment, dem Moment des Innehaltens, des Spürens.

Zurück