TmdW 1: Tanz mit dem Wandel

Tanz mit dem WandelWandel ist immer. Allein, wenn Sie diese Zeilen gelesen haben hat sich Ihr/dein Gehirn verändert. Unter dem Stichwort / Tag „TanzmitdemWandel" werde ich peu à peu Blogartikel zumThema platzieren. Mal sehen, was draus wird. Kommentare dazu sind gern gesehen!

Tanz mit dem Wandel! Das ist eine Bitte.

Längst pfeifen diese Erkenntnis fast alle vom Dach: Wandel ist Kontinuität. Kaum schreibe ich dies, schon wird im Nachbarhof unserer Innenstadtbebauung ein Baum gefällt und wir stehen mit unserem Hinterhäuschen nicht mehr im Grünen. Sondern mitten im städtischen Mauerwerk! Warum hat keiner was gesagt?? Da ist sie die Veränderung, die keineR will. Und mit der wir immer rechnen sollten. Und umgehen ebenso. Na dann. Die Alten Weisen wussten das schon seit langem, das machte wohl einen Teil ihrer Weisheit aus.

Also, Veränderung und Wandel sind immer. Gefragt, gewollt und auch ungewollt. Eine Binsenweisheit, die aber der Betonung bedarf. Klar, wir werden geboren, wachsen, lernen, werden älter, altern sogar. Umgebungen verändern sich, Beziehungen und Möglichkeiten ebenso und Technologien. Alles hängt miteinander zusammen. Und wenn sich das eine verändert, dann folgt das andere, so soll uns ja die Metaphern vom Schmetterlingsflügelschlag und dem möglicher Weise daraus folgenden Wirbelsturm verdeutlichen. Wir lernen systemisch zu verstehen.

Lenkt man den Blick auf die technologische Seite unseres Lebens, so wissen wir längst, dass Computer und Internet eine wahre Revolution verursacht haben, deren Folgen noch nicht absehbar sind. Zu meiner Zeit der beruflichen Erstausbildung hatten wir im Labor - ich hatte mir in den 70ern den Beruf der der Biologielaborantin ausgesucht - einen Olivetti-Rechencomputer, der einen kleinen Raum füllte. Dieser Stolz der Abteilung erledigte munter statistische Berechnungen. Das ginge heute sicherlich über eine App auf dem Smartphone, nehme ich an. Ein Jahrzehnt zuvor, in den 60ern, wurde allerdings derartige Auswertung zu Fuß, sprich mit dem Kopf geleistet und gehörte noch zu meinen Ausbildungsinhalten. Also so ganz praktisch Ergebnisse ermitteln, hinsetzen, aufschreiben, ausrechnen, eintragen. Das macht ja heute kaum einer mehr mit dem Haushaltsbuch.

Über das Internet und die sich drum herum entwickelnden Technologien, Anwendungsmöglichkeiten und Dienstleistungen explodiert die Anzahl der potenziellen Verknüpfungen von Kommunikatonswegen und ebenso der zur Verfügung stehenden Daten sprich Informationen. Längst füllen ganz normale "User" das Netz mit Texten, Fotos und Filmen. Letztere bringen uns nah ran an Krisengebiete, hinein in unterschiedliche Kontexte, so nah, wie man manchmal gar nicht möchte. Und macht uns auch gläsern, wie die jüngsten Debatten über Datenschutz und NSA es dem Letzten auch verdeutlichen. Kurz zusammengefasst, die Situation wird komplexer und chaotisch. Je mehr Links, also Verknüpfungen innerhalb eines Systems bestehen, desto mehr Vor- und Rückkopplungen sind drin und desto weniger verhalten sich die Dinge kalkulierbar. Adé klassische Planung und Zielformulierung, vorbei mit den sicher anzusteuernden Meilensteinen und beständigen Beziehungen. Oma und Opa werden abgehängt, haben sie nicht rechtzeitig Anschluss gefunden an das Zeitalter der Informationstechnologien. Tief in den noch vielfach im menschlichen Hoffen verankerten Lebensentwürfen - gute Ausbildung - guter Job beim attraktiven Arbeitgeber - Haus - Partnerschaft - Kind - zieht Unsicherheit ein. Mit plötzlichen Umbrüchen ist zu rechnen.

Die SMART-Technologien, welche mit einem Fingerstreich virtuelle Welten zur Verfügung stellen, lassen auch weniger digitalaffine Menschen ab und an den Finger zücken für den Datenklick. Das treibt den Digital Natives allerdings nur ein müdes Lächeln ins Gesicht. Ab den 80er, Mitte der 80er aufgewachsen, haben Vertreter dieser Generation kaum eine Schreibmaschine im normalen Leben gesehen. Für sie sind die faszinierenden Möglichkeiten unserer kommunikativen Beziehungen und virtuellen Speicherquellen selbstverständlich wie die Luft zum Atmen. Und die Daten in den Clouds.

Folgerichtig etablieren sich veränderte Gewohnheiten. Auf dem Sofa rein in die Vorlesung, ganz bequem mit dem Kaffee in der Hand. Nochmal wiederholt, wenn die Erläuterung nicht fruchten will. Im Forum oder per social media diskutiert. Nebenbei auf der Bahnfahrt. Auf dem Weg zum Reiseziel schnell die Mails gecheckt, die Bahnanbindung überprüft oder doch noch eine Überweisung erledigt. Aber Achtung, Datenklau ist möglich. Schnell nachgeschaut, wo in der Nähe ein gutes und preisgünstiges Restaurant ist und vor welchem Denkmal man denn nun steht. Und dann noch ein Buch bestellt. Im Baumarkt per QR-Code Infos für das eigene Projekt überprüft. Und nebenbei die Handykamera als Spiegel genutzt. Alles praktisch. Alles schnell. Und in Echtzeit.

Wer schon einmal einem Chaospendel zugesehen hat bei seinem kühnen Tanz, der weiß, da gibt es keine präzise Vorhersage über den Bewegungsverlauf. Nur die eine, das sich irgendwann die Anfangsenergie aufgerieben, umgewandelt hat und das Pendel zum Stillstand kommt. Es wird zur Option, zum Angebot und wartet auf den nächsten Anschwung. Denn nur ein Pendel, welches pendelt ist ein Pendel. Es braucht also Tatkraft, damit die Dinge sich bewegen.

Dieses Chaospendel sehen Systemexperten als Symbol für das, womit wir zukünftig noch mehr umgehen müssen. Je mehr Einflussgrößen desto größer die Anfälligkeit für Chaos. Das System Leben auf diesem Blauen Planeten wird von allen Seiten bedient in rascher Folge und mit immer mehr Vernetzung. Ökologisch, politisch, technologisch, menschlich, physisch und virtuell. Im Privatleben, im Job, in unseren Beziehungen. Wir werden lernen müssen, mit Chaos umzugehen. Bei chaotischen Systemen gerät Vorhersehbarkeit ins Abseits. Je kompetenter jedeR einzelne im Umgang mit dem Leben ist bzw. wird, um so besser. Bei immer mehr Fragen werden einzelne Köpfe allerdings nicht ausreichen. Immer öfter ist die Intelligenz des Systems gefragt.

Mittlerweile ist der Baum gefällt, die Lücke klafft und es wird dauern, bis sich wieder fürsorgliches Grün zeigt. Schade. Aber es ist deutlich heller geworden in unserem Haus.

Tanzen wir mit dem Wandel!

Wenn die Dinge nicht bleiben wie sie sind bzw. verlässlich langfristig hochgerechnet und Schritt für Schritt abgearbeitet werden können, bleibt nur folgende Alternative: den Tanz zu erlernen und mit Freude im Moment, Träumen für die Zukunft und Zuversicht mit dem Leben zu tanzen. Privat und im Job! Im Kleinen und im Großen. Allein und in unseren Organisationen.

Unter dem Stichwort / Tag "TanzmitdemWandel" werde ich peu à peu Blogartikel zum Thema platzieren. Mal sehen, was draus wird. Kommentare dazu sind gern gesehen!

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