Was genau ist eigentlich Coaching?

Abgrenzungsbewegungen zwischen verschiedenen Beratungsdienstleistungen sind noch lange nicht abgeschlossen. Mal werden Methoden und konzeptionelle Ansätze, dann wieder Qualifizierung der Begleiter:innen, auch Ausgangssituationen und Anliegen der Ratsuchenden sowie wissenschaftliche Fundierung genutzter Beratungskonzepte angeführt. Letztendlich wird hier auch ein Markt verhandelt. Klar ist es in diesem Kontext: Therapie setzt bei Krankheiten und deren Linderung an und wird i.d.R über das Gesundheitssystem finanziert. Coaching ist eine Dienstleistung für Selbstzahlende bzw. Teil eines personenzentrierten Bildungskontext.

Therapie erfordert ärztliche Diagnose und Verordnung. Im ICD, die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, sind Erkrankungen, auch jener der Psyche, in diversen Kategorien erfasst. Es handelt sich hierbei um Störungen der psychischen Verfassung, des Verhaltens, des Gefühlserlebens und -verarbeitens. Störungen im Umgang mit sich selbst, den Mitmenschen und der Welt an sich, sowohl organisch als auch nicht organisch bedingt.

Allein dieser Blick auf den Kontext der Psychotherapie macht deutlich, dass durchaus Raum und Bedarf an Beratungsleistungen jenseits von Störungsbildern vermutet werden kann. Leben mit all seinen Herausforderungen ist komplex. BEVOR es zu Störungen, Erkrankung und Verzweiflung kommt, zu ungesunder Kompensation mit einem Zuviel an all den schönen Dingen des Lebens, dann doch lieber einen Ort finden, an dem man oder frau offenes Ohr, Herz und auch Wissen findet. Um gute und tragfähige (Neu)Orientierung und Handlungsstärke aufzubauen, ohne Schelte, Gesichtsverlust, Ratschläge oder Tipps. Sich aufzumachen hin zu neuen Möglichkeiten des Selbst, der Arbeit, des Beziehungslebens.

Freund:innen und Familienangehörige können helfen, müssen es aber nicht. Und ab und an ist das private Umfeld überfordert und womöglich auch mal genervt, immer wieder vom belastenden Thema X zu hören. Doch gerade hinter gefühlten Endlosschleifen rund um persönliche Problemlagen steht komplexe Wirklichkeit. Auch im Umgang mit Handlungsoptionen und deren Wechselwirkungen und Langzeitfolgen.

Leben ist riskant, ein Abenteuer und nicht immer ein Wunschkonzert. Lebensqualität, Erfolg, Zufriedenheit und Gesundheit lassen sich gestalten.

Pragmatisch verdichten wir Coaching auf folgenden Dreiklang

  1. ein professionell gestalteter individueller Lernprozess für „Gesunde“ auf Zeit

  2. ein Format der Prozessberatung (vor Fachberatung), bei dem Ratsuchende stets Expert:innen ihrer selbst bleiben

  3. eine Dienstleistungsform (für Selbstzahlende) bzw. Teil eines Bildungskonzeptes

Historisch betrachtet sind die Wurzeln des Coaching beim Sport zu finden. „Erfolg, Erfolgsdenken, Selbstoptimierung, Leistungsstreben“ sind häufige Assoziationen. Ihr kennt das, in nur so und soviel Tagen hin zum Glück, Erfolg, Traumprinzen, zur Genesung, ran an die Million, raus aus den Schulden, rein ins Wunschgewicht. Oder doch in den Traumjob?

Diese Losungen sind verheißungsvoll und vieles ist möglich. Doch es braucht ab und an Mut, Knowhow, fordernde Entscheidungen, Ressourcen, Zeit und Reifung. Oder auch die traurige Erkenntnis, dass die Türen zum anvisierten Ziel verschlossen sind. Annahme ist dann das Thema. Und die Sehnsucht hinter dem Ziel.

Basis jeden Coachingprozesses ist ein professionelles Beziehungssetting ...

... diskret, respektvoll, auf Augenhöhe, ergebnisoffen und zeitlich begrenzt. Gemeinsam wird geschaut, wo der Hase im Pfeffer liegt bzw. die Tür zum Neuen sich öffnet. Lösungen warten u.a. im Feinen, in der Art, wie wir uns selbst, dem Leben, den Mitmenschen, der Welt begegnen. Ein gründlicher „Ökologie“-Check klopft favorisierte Handlungen bzw. Entscheidungen auf ungewollte Folgen ab. Damit das Maß der Veränderung passt, die Komfortzone durchaus verlassen  aber nicht zur Zerreißprobe wird. Lernen ist nie fertig, sondern ein stetiger Prozess. Mit mal mehr, mal weniger Herausforderung.

In meiner mehr als 25jährigen Tätigkeit als Veränderungsbegleiterin habe ich mich daher mit vielen anerkannten Ansätzen der Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt, einige werden durchaus in der Psychotherapie genutzt. Unser zusammengefasstes Coachingkonzept – Vertrauensaufbau – Auftragsklärung – Lern- und Experimentierphase – Stabilisierung – Abschluss – erblüht zum bunten Strauß durch individuelle Interventionen.

Von meinem Herzen und von der Ausbildung her bin ich, Bärbel, Pädagogin und Freundin des Ansatzes der Potentialentfaltung. Lernen geht also immer. Ich liebe es, eher auf jenes zu schauen, was funktioniert, als auf jenes, was hindert. Das mischt unseren körpereigenen Hormoncocktail positiv auf, stärkt unsere Selbstwirksamkeit. Und wir fühlen uns wohler und trauen uns mehr zu.

Biografische Entwicklung bietet immer wieder Herausforderung

Sei sie beruflich oder privat definiert. Wir sind oder tun immer irgendwann alles zum ersten Mal. In der Regel klappt das gut. Ab und an braucht es kleine Anstupser oder ein Anhalten. Daher versuche ich „Überraschungen“ zu generieren. Dahin zu schauen, wo ich blinde Flecken vermute. Z.B. den Blick vom Problem zum Nutzen zu lenken, vom Handeln auf versteckte Motivatoren, vom Detail zur systemischen oder ganzheitlichen Sicht oder eben umgekehrt. Fragend, einladend, respektvoll. Nicht direktiv. Mit der Haltung des Nichtwissens das Neue auf die Welt begleitend, welches sich zeigen will.

Eng gewordene Rahmen zu verlassen, das ist die Einladung. Auch wenn das womöglich sogar heißt, sich neu zu verlieben. In das Leben, welches man oder frau gerade führt.

In einem unverbindlichen Telefonat klären wir gern dein / Ihr Coachinganliegen. Kostenfrei und bestimmt nicht umsonst.

 

(BR)

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