Was haben Resilienz und Kultur21 miteinander zu tun?

Resilienz kennzeichnet die dem Menschen innewohnende Widerstandskraft, die "Stehaufmännchenqualität", welche hilft, sich während oder nach Krisen wieder auszurichten. In der Mitte des 20. Jahrhunderts begannen Verhaltensforscher und Psychologen, ihren problemfokussierten Erkundungsblick in Richtung "Bewältigungsstrategien" zu wandeln.

Bekannt geworden sind z.B. die Erkenntnisse der US-Amerikanerin Emmy Werner, welche 1955 mit einer Langzeitstudie über die Entwicklung von 700 haiwaiianischen Kindern startete. Über 40 Jahre beobachtete Werner die Entwicklung dieser Kinder ab deren Geburt. 210 von ihnen wuchsen unter sozial schwierigen Verhältnissen auf, gekennzeichnet durch Armut, Alkoholmissbrauch, Gewalt, Krankheiten etc. Auffällig war, dass ca. 1/3 der Kinder entgegen der Erwartungen KEINERLEI Verhaltensauffälligkeiten zeigten, auch nicht im Erwachsenenalter. Wie kam das? Was machten diese Kinder anders als andere? Sie waren ausgesprochen gutmütig, liebevoll und wiesen hohe kommunikative Fähigkeiten auf. Außerdem konnten sie gut planen und waren geschickt darin, Probleme zu lösen. Diese charakterliche Ausprägung nennt man heutzutage Resilienz.

Resilienz ist eine Kompetenz

und deshalb erlern- und entwickelbar. Die Wissenschaftler Karen Reivich und Andrew Shatté haben jene mittlerweile bekannten 7 Resilienzfaktoren benannt, die da sind:

  • Optimismus
  • Akzeptanz
  • Lösungsorientierung
  • Verlassen der Opferhaltung
  • Übernahme von Verantwortung
  • Netzwerkorientierung
  • Zukunftsplanung

Um diese Stehaufmännchen-Faktoren in das eigene Leben integrieren zu können, bedarf es dazu weitere 7 Schlüssel zum förderlichen Denken:

  • Gedanken beobachten
  • Denkfallen identifizieren
  • Eisberg-Überzeugungen (Mindsets) aufspüren
  • Problemlösungskompetenz trainieren
  • Katastrophendenken stoppen
  • Beruhigen und Fokussieren
  • Resilienzpraktiken in Echtzeit anwenden

Kommen wir nun zur Frage des Titels dieses Beitrages: Was hat Resilienz mit Kultur21 zu tun?

Nicht nur wir von Lust auf Zukunft sind der Meinung, das Prozesse und Zusammenspiele im beruflichen aber auch privaten Umfeld aktuell und zukünftig komplexer werden. Klassische Problemlösungsprozeduren aus vergangenen Erfahrungen scheinen nicht mehr zuverlässig erfolgversprechend zu sein. Schon heute ist es häufig so, dass neue Lösungen und Vorgehensweisen gewissermaßen "erfunden" werden müssen für eine erfolgreiche Bewältigung aufgetretender Herausforderungen. Expertenkonzepte von Außen bieten zwar Anregung, sind aber nicht unbedingt übertragbar. Je besser wir die Kunst des "Erfindens" zu beherrschen scheinen und bereit sind, von alten Mustern Abstand zu nehmen, desto flexibler und erfolgversprechender können wir agieren. Ob als Unternehmen oder als Privatperson, wer optional denkt und phantasievoll Plan B oder gar C entwickelt - gern auch ziemlich quergedacht - kann entspannter auftreten. Das Hirn besitzt evolutionäre Energie.

Kultur21 ist unsere Einladung, neue und hilfreiche Wege zu entwickeln für Bewältigung und Gestaltung von privatem, beruflichem oder institutionellem Leben. Dabei setzen wir auch auf jene Metakompetenzen, welche Resilienz ausmachen.

Wer weiß, wie man wieder aufsteht, wann welches Engagement auf welche Art und Weise hilfreich sein könnte, wer auch einmal bereit ist, unkonventionelle Dinge zu kommunizieren (Des Kleiders neue Kleider ;-) ) und das Leben nicht zu ernst nimmt, wohl aber mit Tiefgang zu erleben bereit ist, jene und jener wird weniger verwundbar sein durch Stress und Forderung. Und mehr Freude erleben und eher einen positven Unterschied machen für das eigene Leben. Oder auch für Andere.

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