What is trying to happen here?

Wir Menschen sind in unserer üblichen Weltsicht darauf gepolt, Wirklichkeit linear zu erleben. Es passiert etwas, etwas anderes folgt. Ich trage unangenehme Gefühle in mir, also habe ich etwas verbockt. Oder jemand bzw. etwas anderes ist verantwortlich dafür. Covid19, die Regierung, meine Vorgesetzte, das System, das Wetter, das Schicksal, die Kindheit.

Was würde eigentlich geschehen, wenn wir unsere innere Forscherfrage veränderten, die Suche nach dem oder der Schuldigen einmal zur Seite stellten und uns fragen würden:

What ist trying to happen here? Was will hier geschehen?

Welche Qualität, Lösung, welcher Fingerzeig, welche Erkenntnis möchte hier an die Oberfläche gelangen aus der Ursuppe der Möglichkeiten? Welcher Reifungsschritt klopft an? Oder mit KLARA zu sprechen, welcher kleine Elefant will auf die Welt?

Emergenz, also jenes „Neue“, welches im persönlichen Leben oder auch in unserem gesellschaftlichen Miteinander sich zu zeigen beginnt, hat zu Beginn wenig Form, keinen Namen, kein richtiges Packende, mit dem wir es als Qualität zu fassen bekommen.

Was also steckt wirklich hinter der „Störung“, dem „unguten Gefühl“ oder auch der Beschwingtheit, hinter Pannen und Unvorhergesehenem? Welche Sehnsucht schlummert darin, welche Lösung beginnt sich zu formen?

Aus einer Schuldzuweisung wird so eine Qualität, die das gesamte System erfasst hat. Eine individuelle Überforderung verweist womöglich auf ein überforderndes und gleichzeitig überfordertes Umfeld. Ein Konflikt über Unzuverlässigkeit entpuppt sich als Anstoß, in Zeiten von Homeoffice und social distancing Verlässlichkeit neu zu organisieren, jenseits von Kontrolle oder naivem Vertrauen. Ein Streit im privaten Kontext macht deutlich, dass anstehende Entwicklungsschritte frühere Balance aus dem Tritt bringen.

Ich bin mir sicher, wenn du beginnst, dir diese neue Frage zu stellen, wirst du auf weiterführende Gedanken kommen. Statt mit schnellem Aktionismus eine Störung abwenden, die Panne korrigieren oder das Unvorhergesehene verhindern zu wollen, tauchst du in die Tiefe.

What is trying to happen here?

Bewege diese Frage. Wandere durch die Natur. Entspanne. Schreibe. Meditiere. Spüre. Frage andere. Erstelle ein Mindmap mit der nicht dominanten Hand. Ganz gleich, ob als Einzelperson, Team oder Organisation.

Verlasst Debatte und Disput oder gar Anfeindung, traut euch in collaborative, schöpferische Besprechungen. Öffnet Herz und Hirn. Nur so können wir dem Neuen auf die Sprünge helfen. Gehen wir achtsam um mit sich zeigenden zarten Pflanzen des Neuen.

 

KLARAs Angebote an dieser Stelle

• 5er-Coaching-Paket „Dem Neuen auf die Sprünge helfen“
• Inhouse-Tagesworkshop „Dem Neuen auf die Sprünge helfen – welchen Beitrag wollen wir leisten in einer sich wandelnden Welt?“