Zufall oder bemerkenswert? IdG oder IDG?

Schon seit ein paar Jahren gondele ich intern um das Thema Insel des Guten herum: ein Format namens Insel als Ort cokreativen Ersprüens und Entwickelns notwendiger Wandlungen in unterschiedlichen Kontexten unserer jeweiligen Einflussgebiete. Ein längerer Artikel dazu fristet seit 2018 sein Schubladenschicksal. Dort lautete die Überschrift noch

“Für etwas”

Das Anliegen formulierte ich einst so: Wir von KLARA haben die Absicht, regelmäßig offene Gemüter für gelingende und bewusste Entwicklungen einzuladen für cokreative Prozesse. Damit wir uns nicht den Ast absägen, auf dem wir beispielsweise in Schule, im Job, in der Nachbarschaft und Familie, im Unternehmen, in der Kommune oder anderswo sitzen. Sondern durch förderliche evolutionäre Praxis, basierend auf Offenheit, Vertrauen, Kreativität, WinWin-Handeln und dem gemeinsamen Wunsch, über gute Entwicklungen nachzudenken, neue Landkarten des Möglichen entwerfen, Projekte nach vorn bringen und Entwicklung bewusst gestalten. Jede*r im persönlichen Einflussbereich.

Ich sah Dialogzirkel über die Republik kreiseln ...

die einluden zu zukunftssensiblem Lenken und sich vermehrten. Dem ist bis heute nichts hinzuzufügen. Dann vermehrten sich Viren und andere Krisen und auch persönliche Stolperzeiten gesellten sich hinzu. Doch das Thema bleibt aktueller denn je, Dringlichkeit ist klimatisch, geopolitisch und gesellschaftlich getrieben. Frieden und Demokratie erscheinen wackeliger, verletzlich, reine Ego-Sicht kommt an ihr Ende. Nach neuesten Studien und Daten sind etwa 44 % aller Arten von Flora und Fauna weltweit bedroht. Und damit auch die menschliche Art. “Die alte Zukunft ist vorbei”, betitelte einmal Harald Welzer in der FuturZwei seinen Gedanken, dass wir nicht so weitermachen können wie bisher.

Unsicher war ich mir bei meinen Überlegungen, wie pragmatisch oder wie holistisch ich diese Zirkel angehen und gestalten wollte. Denn mir war und ist klar, neue Zukunft bedarf neuer Denke, Werte und Selbstverständnisse über und von einer lebenswerten Gesellschaft. Das Wesentliche des Neuen ist, den Planeten nicht als unerschöpfliches Rohstofflager zu missbrauchen, sondern das Wundervolle seiner Existenz zu begreifen und wertzuschätzen. Und Zukunft respektvoll, systemisch und bewusst zu gestalten, gemeinsam und in den jeweiligen Einflussbreichen. So wuchs die aktuelle Beschreibung der Insel des Guten. Zwei Tage NACHDEM ich sowohl Blog als auch Angebot zur Insel des Guten (IdG) veröffentlicht hatte, stolperte ich über diesen Artikel in einer älteren evolve (Nr. 34):

Innere Entwicklung wird populär. Offene Türen für die Inner Development Goals

Wie das im Text eingefügte Foto erahnen läßt, auch Otto Scharmer, Entwickler der U Theorie, hat dabei seine Finger im Spiel:

• 2022 wurde die Initiative Inner Development Goals in Schweden gegründet
• 5 Dimensionen innerer Entwicklung stehen dabei im Mittelpunkt, welche Menschen dafür stärken dürfen, anstehende Zukunftsaufgaben meistern zu können
• DIese Dimensionen umfassen insgesamt 23 Kompetenzen Innerer Entwicklung
• Bei den Zukunftsaufgaben handelt es sich um die SGDs, die 17 Nachhaltigkeitsziele. Auch Deutschland hat sich im Jahr 2015 verpflichtet, diese Nachhaltigkeitsziele zu realisieren im Rahmen der Agenda 2030.

Die Realisierung der Agenda 2030 funktioniert nicht ohne die IDGs, so die Botschaft der Stockholmer Initiative. Bedeutende Firmen, wie z.B. IKEA, setzen auf entsprechende Führungsprogramme. Ebenso erklärte der Präsident von Costa Rica im März 2022, dass er die IDGs in seinen Verwaltungen einführen wolle. Ob das geschehen ist, habe ich bisher nicht überprüft.

Doch mir fiel Folgendes auf …

ob Insel des Guten oder Inner Development Goals - beides findet Abkürzung in IDG. :-) Also, nochmals die Frage: Zufall oder ein bedeutsamer Hinweis? Ich entscheide mich für das Zweite. Die Zeit ist reif für die Inseln des Guten, ihr Ansinnen liegt anscheinend nicht nur mir am Herzen. Wer mehr zu den IDGs aus Schweden nachlesen möchte, kann dies gut hier machen.

Und mehr zum Angebot der Insel des Guten gibt es hier. Bärbel Röpke von KLARA agil